Wie ihr vielleicht bereits in Teil 1 gelesen habt, lernen Hunde durch das Herstellen von Verknüpfungen zwischen 2 Ereignissen oder auch einem Ereignis und einer Emotion. Es gibt jedoch eine weitere wichtige Lernform: Soziales Lernen. Dies geschieht hauptsächlich über 3 Wege.
Spielen als Lernmethode
Vor allem für Welpen ist das Spiel ein wahnsinnig wichtiges Instrument um unter anderem Regeln im Umgang mit den Artgenossen zu erlernen. Daher ist es so wichtig, dass Welpen zuerst mit Ihren Wurfgeschwistern und später auch mit anderen Welpen oder geeigneten Hunden spielen dürfen. Es wird spielerisch klargemacht, was an Verhalten gegenüber dem anderen in Ordnung ist und was nicht. Es wird jedoch nicht nur der soziale Umgang gelernt, sondern auch die eigenen Fähigkeiten werden trainiert. Im Spiel übt ein Welpe sämtliche Verhaltensweisen beispielsweise aus dem Jagdverhalten, dem Sexualverhalten oder generell der eigenen Koordination und Beweglichkeit.
Für die Entwicklung ist es daher ein sehr bedeutendes Instrument, welches nicht unterschätzt werden sollte.
Lernen durch Nachahmung
Ein weiterer Weg ist das Lernen durch Nachahmung. Viele Mehrhundebesitzer werden das ein oder andere Mal bemerkt haben, dass sich Hund 1 ein Verhalten von Hund 2 abgeguckt hat oder andersrum. So ist es beispielsweise auch möglich, dass ein bereits gut erzogener Hund einem neu dazugekommenen Hund zeigt wie alles läuft und dem Halter „die Erziehung abnimmt“. Der neue Hund schaut sich einfach das Verhalten des Anderen ab und macht dieses nach. Er kann sich dann beispielsweise vor seinen gefüllten Futternapf setzen und warten, ohne dass der Halter dies jemals aktiv mit ihm trainiert hat. Es wird noch besser, Hunde schauen sich nicht nur gegenseitig Verhalten ab, sondern es kann auch das Verhalten von Menschen nachgeahmt werden.
Es gibt einen kleinen Haken: man kann nicht bestimmen ob und was sich der Hund an Verhalten abschaut. Ebenso wenig ob er es nachahmt oder wann. Es kann auch sein, der Hund schaut sich eine Verhaltensweise ab, setzt diese aber nicht sofort, sondern erst später selbst um. Beachtet bitte auch, dass sich auch für den Halter ungewünschte oder störende Verhaltensweisen abgeschaut werden können 😉
Stimmungsübertragung
Die Stimmungsübertragung gehört ebenfalls zum sozialen Lernen. Es ist tatsächlich so, dass unsere Hunde unsere Stimmung sehr wohl wahrnehmen können. Ebenfalls kann man den Hund mit der eigenen Stimmung „anstecken“ daher die Bezeichnung Übertragung. Oft läuft dies unbewusst ab. Es erklärt jedoch noch einmal deutlicher, wieso manchmal Dinge in Bezug auf unsere Hunde schief gehen, wenn wir selbst schon gestresst in die Situation gehen.
Damit habt ihr einen guten Überblick erhalten, wie soziales Lernen bei Hunden funktioniert. Gerade beim Thema Lernen durch Nachahmung gibt es witzige Beschäftigungsmöglichkeiten für euch und eure Hunde.